Qualität der Aufsichtsratsarbeit leidet unter Großaktionären

Prof. Dr. Peter Ruhwedel hat in einer neuen Studie die Qualität der Aufsichtsratstätigkeit der Unternehmen in den wichtigsten deutschen Aktienindizes DAX und MDAX untersucht. Prof. Ruhwedel arbeitet in seiner Studie heraus, dass inzwischen eine große Zahl von Aufsichtsräten ein hohes Maß an Professionalisierung aufweist, welches weit über die rechtlichen Mindestanforderungen hinausgeht.

Abweichungen zeigen die Untersuchungsergebnisse jedoch bei Familienunternehmen bzw. Unternehmen mit einem Großaktionär. In diesen Gesellschaften scheint der Aufsichtsrat seine Überwachungsfunktion eher an den gesetzlichen Mindeststandards auszurichten. So scheint der Aufsichtsrat hier nur eine untergeordnete Rolle zu spielen, da die Großaktionäre de facto über direkte Durchgriffsmöglichkeiten verfügen können.

Ein professioneller und unabhängig besetzter Aufsichtsrat gewährleistet eine funktionsfähige und zukunftsgerichtete Unternehmensüberwachung, sagt Ruhwedel. Die größte Herausforderung für Großaktionäre bestehe in der Regel darin, unabhängige Experten in die Überwachungsgremien aufzunehmen. Gleichzeitig liege hierin oftmals der Schlüssel für die notwendige Professionalisierung der Gremien sowie eine Erhöhung der Diversität - beides wichtige Voraussetzungen für eine ausgewogene und risikoorientierte Überwachung. Der wissenschaftliche Leiter des KompetenzCentrums für Unternehmensführung & Corporate Governance an der FOM Hochschule vergleicht bereits schon zum vierten Mal Arbeitsweise, Eignung, Diversität und Transparenz der Aufsichtsräte.

Lesen Sie die interessante Studie von Prof. Dr. Peter Ruhwedel mit den aufschlussreichen Ergebnissen seines aktuellen AUFSICHTSRATS-SCORE, die er den Mitgliedern von ArMiD hier dankenswerter Weise zur Verfügung stellt.

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